Zoonosen: Wie Haustiere Hauterkrankungen auslösen können

Haustiere bereichern unser Leben, können aber auch unfreiwillige Überträger von Krankheiten sein. Diese sogenannten Zoonosen stellen ein ernstzunehmendes Risiko für unsere Gesundheit dar. In diesem Blogbeitrag erfahren Sie, welche Hautkrankheiten von Tieren auf den Menschen übertragen werden können, welche Symptome sie auslösen können und wie Sie sich dagegen schützen. 

Zoonosen: Kind mit Katze trägt Mundschutz

Was versteht man unter Zoonosen und wie können sie übertragen werden?

Zoonosen sind Infektionskrankheiten, die von Tier zu Mensch und von Mensch zu Tier übertragen werden. Besonders häufige Formen von Zoonosen, die von Haustieren auf den Menschen übertragen werden können, sind Parasitenbefälle. Dazu zählen zum Beispiel Milben, Würmer oder Zecken. Auch verschiedene Hautpilzinfektionen, wie zum Beispiel der sogenannte Katzenpilz, werden häufig durch direkten Kontakt oder Schmierinfektionen übertragen. Weitere Übertragungswege können Biss- und Kratzverletzungen sowie der Verzehr von tierischen Nahrungsmitteln sein. 

Inzwischen sind mehr als 250 Zoonose-Erreger bekannt, die sowohl Tiere als auch Menschen befallen können. 

Gut zu wissen:

Eine Schmierinfektion ist eine indirekte Übertragung von Krankheitserregern durch Berührung eines Gegenstandes, der mit infektiösen Körpersekreten wie Speichel, Urin oder Stuhl kontaminiert ist. 

Als Pathogene werden Krankheitserreger wie Bakterien, Viren, Pilze oder Parasiten zusammengefasst bezeichnet. 

Als Vektoren bezeichnet man lebende Organismen, die infektiöse Pathogene von Mensch zu Mensch oder von Tieren auf den Menschen übertragen. Dazu gehören zum Beispiel Mücken, Läuse, Zecken und Flöhe. 

Welche Zoonosen verursachen Hauterkrankungen beim Menschen?

Bestimmte Zoonosen können bei Menschen Hautleiden verursachen. Parasitenbefälle und Hautpilze treten dabei besonders häufig auf. Die Ansteckung geschieht durch direkten Kontakt zum Tier oder durch Vektoren, etwa durch Zecken. Enger Hautkontakt zu Haustieren, beispielsweise beim Streicheln und Kuscheln, kann Krankheitserreger und Parasiten übertragen. Aber auch Menschen, die mit Wildtieren in Kontakt kommen, wie Jäger und Jägerinnen, können sich mit Zoonose-Erregern infizieren. 

Zu den häufigsten Krankheiten gehören: 

Parasitenbefall 

Parasiten werden meist direkt über das Fell übertragen, aber auch ein Infektionsweg über die Ausscheidungen des Haustieres oder über Kontakt zu kontaminierten Gegenständen, zum Beispiel einem Körbchen, ist möglich. 

Zecken: 

Zeckenstiche können für Menschen sehr gefährlich werden, denn Zecken können Bakterien oder Viren übertragen, die zu Krankheiten wie Borreliose oder FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) führen. Borreliose beginnt meist wie eine Grippe, kann aber auch die Nerven befallen, was schliesslich zu Lähmungen führt. FSME löst anfangs ebenfalls grippeähnliche Symptome aus. Jedoch entzünden sich bei dieser Erkrankung die Hirnhäute und das Gehirn. Das kann in einzelnen Fällen tödlich enden. 

Flöhe: 

Flohbisse sind für Menschen nicht gefährlich, äussern sich jedoch meist in Juckreiz und kleinen Pusteln auf der Haut. Reagiert der Körper verstärkt auf die Stiche, kann es zu dicken, stark juckenden Quaddeln kommen. Ist das Haustier stark befallen, breiten sich die Flöhe in der gesamten Wohnung aus. Dadurch steigt das Ansteckungsrisiko für den Menschen. 

Milben: 

Sogenannte Krätzmilben rufen bei Menschen die Krankheit Krätze hervor. Die Milben graben sich in die obere Hautschicht, nisten sich dort ein und pflanzen sich fort. Betroffene leiden häufig unter starkem Juckreiz, geröteter, leicht brennender Haut sowie unter Knötchen- und/oder Bläschenbildung. Durch Kratzen können zusätzlich Schuppen und Krusten entstehen. 

Hautpilze  

Auch die Infektion mit Hautpilzen erfolgt typischerweise über den direkten Kontakt zum Tier. Die Pilzsporen können sich jedoch auch über Kämme, Bürsten und andere verunreinigte Gegenstände verbreiten. 

Katzenpilz: 

Katzenpilz ist ein ansteckender Fadenpilz, der bei Hautkontakt mit Katzen übertragen wird. Der Fachbegriff lautet Microsporum canis. Auch wenn „canis“ übersetzt Hund bedeutet, bevorzugt der Fadenpilz die Haut und das Fell von Katzen. Bei den Tieren äussert sich die Erkrankung häufig symptomlos. Infiziert sich jedoch ein Mensch mit dem Katzenpilz, weil etwa eine erkrankte Katze gestreichelt wurde, kommt es meist schnell zu den ersten Symptomen. Dazu zählen Juckreiz, schuppende Haut, Ausschlag und runde, gerötete Flecken. Im weiteren Verlauf können die Haare abbrechen und dadurch kahle Stellen entstehen. 

Ringelflechte: 

Ähnlich wie der Katzenpilz wird die Ringelflechte ebenfalls durch Fadenpilze ausgelöst. Diese verursachen einen typischen Hautausschlag, der sich durch rote, kreisrunde Flecken, die zur Mitte hin blasser werden, äussert. Dabei ist der Rand häufig verdickt und schuppig. Zudem kann die Haut jucken. Besonders häufig breitet sich eine Ringelflechte auf Bauch, Rücken, Arme, Beine und im Gesicht aus. 

Rinderflechte: 

Rinderflechte, auch Trichophytie genannt, ist eine durch verschiedene Pilze verursachte Hauterkrankung, die vermehrt bei Rindern vorkommt. Die Erkrankung ist hoch ansteckend und wird über direkten Kontakt oder kontaminierte Gegenstände auf den Menschen übertragen. Sie ist leicht zu erkennen an den stark juckenden, roten, ringförmigen Flecken auf der Haut. 

Achtung!

Aktuell breitet sich der Genitalpilz Trichophyton mentagrophytes Typ VII, umgangssprachlich oft „Thailand-Pilz“ genannt, immer weiter aus. Die Pilzvariante findet sich üblicherweise vor allem bei Nagetieren wie Mäusen oder Meerschweinchen und zählt damit zu den Zoonosen. Mittlerweile verbreitet er sich zunehmend über sexuelle Kontakte von Mensch zu Mensch. (Typische Symptome sind entzündliche und eitrige Hautveränderungen wie Pusteln, Flecken und Knötchen, Schmerzen in der betroffenen Region, bei schwereren Verläufen können Fieber und Lymphknotenschwellungen hinzukommen. Trichophyton mentagrophytes Typ VII sollte schnellstmöglich von einem Dermatologen oder einer Dermatologin behandelt werden, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern.) 

Weitere von Haustieren ausgelöste Hautleiden: Tierallergien

Bei Tierallergien handelt es sich im Allgemeinen nicht um Zoonosen. Dennoch können allergische Reaktionen, die durch Tiere ausgelöst werden, unangenehme Symptome verursachen. Häufig wird bei Tierallergien von einer „Tierhaarallergie“ gesprochen – jedoch sind es nicht die Haare, die die Allergie auslösen, sondern die Eiweisse, die sich in Hautschuppen, Schweiss, Talg, Speichel und Ausscheidungen der Tiere finden. Die Allergene können durch die Luft oder durch direkten Kontakt vom Menschen aufgenommen werden. Typische Symptome sind Atemwegsbeschwerden, Schnupfen und eine laufende oder verstopfte Nase. Eine Allergie kann sich auch durch Augenjucken und -tränen, Quaddelbildung oder Hautausschlag äussern. 

Zoonose-Risiken beim eigenen Haustier

Viele Menschen leben mit Haustieren zusammen. Das Risiko, vom eigenen Haustier mit einem Zoonose-Erreger infiziert zu werden, ist jedoch um einiges geringer als bei fremden Tieren oder Wildtieren. Durch regelmäßige Untersuchungen und engen Kontakt fallen Krankheiten schneller auf. Dennoch besteht immer die Möglichkeit, dass das eigene Haustier von Parasiten oder einem Hautpilz befallen wird. In solchen Fällen ist es wichtig, nicht nur das Tier zum Arzt oder zur Ärztin zu bringen, sondern auch sich selbst untersuchen zu lassen. 

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Wie gefährlich sind Bisse und Kratzer?

Beim täglichen Umgang mit dem eigenen Haustier kann es hin und wieder zu Kratzern oder sogar Bissen kommen. Häufig passiert das nicht mit Absicht, jedoch sollten Sie die Wunde trotzdem untersuchen lassen. Denn Tierbisse sind nicht nur schmerzhaft, sondern können auch gefährlich sein. Neben Haut und Gewebe können Sehnen, Gelenke und Knochen ebenfalls geschädigt werden. So können Bakterien und andere Krankheitserreger übertragen werden und Infektionskrankheiten auslösen. Aus diesem Grund ist eine sorgfältige Erstversorgung und Behandlung der Wunde wichtig. Auch bei kleinen Verletzungen ist es ratsam, die betroffene Stelle im Auge zu behalten. Sollten Sie Veränderungen wie beispielweise eine Wundrose feststellen, sollten Sie sich unbedingt an einen Facharzt oder Fachärztin wenden. 

Prävention: Wie beuge ich Zoonosen vor?

Um die Übertragung von Zoonosen, die Hauterkrankungen verursachen, zu verhindern und sich selbst zu schützen, gibt es einige Schutzmassnahmen, die Sie anwenden können. Dazu zählen: 

  • Vermeiden Sie direkten Kontakt zu Wildtieren. 
  • Waschen Sie sich nach dem Kontakt mit fremden Tieren oder Tierkot gründlich die Hände.  
  • Spülen Sie Kratz- oder Bisswunden sofort mit Wasser aus. 
  • Lassen Sie Ihre Haustiere regelmäßig von einem Tierarzt oder einer Tierärztin untersuchen und führen Sie stets alle empfohlenen Impfungen und Entwurmungen durch. 

Gut zu wissen:

Gegen manche Zoonose-Erreger gibt es Schutzimpfungen, beispielsweise gegen Tollwut oder FSME. Solche Impfungen werden dann empfohlen, wenn ein erhöhtes Ansteckungsrisiko besteht, etwa vor Reisen in Risikogebiete. 

Wie verläuft die Behandlung von Zoonosen?

Je nachdem, um welche Art von Zoonose es sich handelt, gibt es viele verschiedene Behandlungsansätze. Bei bakteriellen Zoonosen werden Antibiotika eingesetzt, bei Pilzinfektionen werden Antimykotika verschrieben. Sind Parasiten der Auslöser, werden diese je nach Art des Befalls mit Medikamenten zur Einnahme und mit Cremes therapiert.

Wann sollte ich mit meiner Hautveränderung zum Hautarzt?

Es gibt eine Vielzahl an Zoonosen, die Hautleiden auslösen können. Viele der von Tieren auf den Menschen übertragbaren Krankheiten können unangenehme Symptome wie Rötungen und juckende Haut verursachen, teils jedoch auch zu schweren Krankheitsverläufen führen. Besonders Säuglinge, schwangere Frauen, ältere und immungeschwächte Menschen haben hierfür ein erhöhtes Risiko. Um sicherzustellen, um welche Erkrankung es sich handelt und diese optimal behandeln zu können, empfiehlt es sich, in Verdachtsfällen oder bei ungewöhnlichen Hautveränderungen einen Facharzt oder eine Fachärztin aufzusuchen. 

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