Schuppen auf der Kopfhaut: Wie sie entstehen und welche Krankheiten dahinterstecken können

Schuppen auf der Kopfhaut sind ein weit verbreitetes und oft lästiges Problem. Viele verschiedene Ursachen und Faktoren können bei der Entstehung eine Rolle spielen. Häufig sind Kopfschuppen unangenehm, aber dennoch harmlos. Hinter der Schuppenbildung können jedoch auch unterschiedliche Hauterkrankungen stecken.

sichtbare Schuppen in den Haaren/auf der Kopfhaut

Was sind Schuppen?

Jeder Mensch verliert täglich Hautschuppen. Ungefähr im Vier-Wochen-Takt erneuert sich die Haut, die alten, obersten Hautzellen sterben ab und werden abgestossen. Diese Hautschüppchen sind so winzig klein, dass sie in der Regel mit blossem Auge nicht erkannt werden. Finden sich die abgestorbenen Hautzellen jedoch in grosser Zahl zu Verklumpungen zusammen, werden sie als die typischen, weiss-gelblichen Flocken in den Haaren oder auf der Kleidung sichtbar, die vielen Menschen unangenehm sind.

Gut zu wissen:

30 Prozent der Frauen und 20 Prozent der Männer sind zumindest zeitweise von Schuppen auf der Kopfhaut betroffen. 

Entstehung und Ursachen: Trockene und fettige Schuppen

Schuppen werden in zwei Kategorien eingeteilt: trockene und fettige Schuppen. Hinter den beiden Schuppenarten stecken unterschiedliche Auslöser und Entstehungsprozesse.

Trockene Schuppen: Erscheinen die Schuppen eher leicht und weisslich gefärbt, handelt es sich um trockene Schuppen. Begleitsymptome, die auftreten können, sind Juckreiz und Hautrötungen der Kopfhaut. Ursache ist in diesem Fall meist eine trockene Kopfhaut. Diese Schuppenart tritt vermehrt in den Wintermonaten auf, wenn die (Heizungs-)Luft sehr trocken ist und die Haut besonders stark unter Feuchtigkeitsmangel leidet. Aber auch austrocknende Haarpflegeprodukte oder zu heisses Föhnen können zu einer trockenen Kopfhaut und damit zu trockenen Schuppen führen. Unabhängig von der Jahreszeit sind Allergiker*innen besonders häufig von trockener Haut betroffen. Meistens beschränkt sich die trockene Haut nicht nur auf die Kopfhaut, sondern betrifft auch andere Körperstellen, beispielsweise die Hände.

Fettige Schuppen: Fettige Schuppen sehen gelblich aus und fühlen sich ölig-verklebt an. Sie werden sehr häufig von Hefepilzen verursacht, die auf der Kopfhaut leben und sich vom Talg und Fett der Haut ernähren. Hormonelle Veränderungen, beispielsweise in der Pubertät oder während der Schwangerschaft, können mit überaktiven Talgdrüsen einhergehen und somit die Ausbreitung des Pilzes begünstigen. Auch Stress kann zu einer erhöhten Verbreitung führen. Weitere Symptome, die bei fettigen Schuppen auftreten können, sind schnell fettende Haare und glänzende Gesichtshaut. Unangenehmer Juckreiz kann ebenfalls hinzukommen. Betroffene sollten jedoch übermässiges Kratzen vermeiden, da hierdurch Mikroverletzungen auf der Kopfhaut entstehen können, durch die der Pilz noch tiefer in die Haut eindringen kann.

Schuppen bei Babys: Milchschorf und Knopfgneis

Auch die Kleinsten können bereits von schuppiger Kopfhaut betroffen sein. Treten Kopfschuppen bei Babys auf, handelt es sich dabei in der Regel um Milchschorf oder Kopfgneis zwei unterschiedliche Krankheitsbilder, die optisch beide an herkömmliche Schuppen erinnern. Während Kopfgneis üblicherweise nicht therapiert werden muss, kann bei Milchschorf eine gezielte Behandlung ratsam sein.

Kopfgneis: Kopfgneis (seborrhoische Säuglingsdermatitis) entsteht aufgrund der mütterlichen Hormone im Blut von Säuglingen, die die Talgproduktion anregen. Er äussert sich durch fettige, kleieförmige Schuppungen mit gelbbrauner Färbung, die meist in der Mitte des Vorderkopfes auftreten, teilweise kann auch die Stirn betroffen sein. Im Normalfall verschwindet Kopfgneis zwischen dem 1. und 2. Lebensjahr von allein wieder, ohne behandelt werden zu müssen. Um sicherzustellen, dass es sich um Kopfgneis handelt, sollten Sie die Symptome von einem Hautarzt oder einer Hautärztin abklären lassen. 

Milchschorf: Milchschorf tritt meist zwischen dem 3. und 5. Lebensmonat auf. Typische Symptome sind gelbliche, harte, fettig glänzende Schuppen auf der Kopfhaut, zudem wird Milchschorf oft von starkem Juckreiz begleitet. Der Begriff Milchschorf beruht auf dem Erscheinungsbild der Krankheit, das an verbrannte Milch erinnert. Häufig treten im Verlauf der Erkrankung entzündliche Veränderungen der Haut auf, die eine medizinische Behandlung notwendig machen.

Gut zu wissen:

Von Milchschorf betroffene Babys haben ein erhöhtes Risiko, später an Neurodermitis zu erkranken.

Verwechslungsgefahr: Nissen oder Schuppen?

Kopfläuse treten vermehrt bei Kita- und Schulkindern auf, denn die kleinen Insekten werden besonders leicht von Kind zu Kind übertragen, wenn diese beispielsweise beim Spielen engen Kontakt zueinander haben. Sie legen kleine, weisse Eier (sogenannte Nissen), die sich nah an der Kopfhaut befinden und auf den ersten Blick an Kopfschuppen erinnern können. Auch Begleitsymptome wie juckende Kopfhaut können in beiden Fällen auftreten. Während sich Kopfschuppen jedoch leicht mit den Fingern verschieben lassen, haften Nissen sehr fest an den Haaren und können nicht einfach abgestreift werden.

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Weitere Krankheiten mit Schuppen als Symptom

Kopfschuppen können auch als Symptom verschiedener Hautkrankheiten auftreten, die mitunter eine fachärztliche Behandlung erfordern. Zu den häufigsten dieser Erkrankungen zählen:

Schuppenflechte: Bei der Schuppenflechte (Psoriasis) handelt es sich um eine chronische, nicht ansteckende Hauterkrankung, die in der Regel in Schüben verläuft. Die Autoimmunerkrankung zählt zu den häufigsten Hautkrankheiten. Sie betrifft häufig die Kopfhaut, kann aber auch an anderen Körperstellen auftreten. Typischerweise äussert sich die Krankheit durch entzündete Hautareale. Der gerötete Hautausschlag weist erhabene, rote Flecken und grobe, silberne oder weisse Schuppungen auf, die unangenehm jucken können. Die Hauterneuerung findet bei Psoriasis-Betroffenen statt nach vier Wochen bereits nach etwa einer Woche statt, wodurch sich die Hautstellen unnatürlich verdicken. Neben Hinweisen auf eine genetische Veranlagung können verschiedene äussere und innere Faktoren zu einem Krankheitsausbruch führen, zum Beispiel Infektionen, Medikamente, Stress oder kleine Verletzungen der Haut. 

(Seborrhoisches) Ekzem: Ekzeme können sich – je nach Unterart und Form – unter anderem durch trockene, schuppige Hautstellen äussern. Insbesondere die Kopfhaut ist häufig von sogenannten seborrhoischen Ekzemen betroffen. Typisches Erscheinungsbild dieser speziellen Ekzemform sind gelbliche bis braun-rote Krusten oder Hautflecken, auf denen sich fettig glänzende Schuppen bilden. 

Auch Kontaktekzeme können schuppige Kopfhaut hervorrufen. Hierbei handelt es sich um allergische Reaktionen, beispielsweise auf Haarfärbe- und Bleichmittel oder auf Haarpflegeprodukte. 

Neurodermitis: Zu den typischen Neurodermitis-Symptomen zählen neben geröteter, entzündeter oder geschwollener Haut auch Schuppungen. Begleitend tritt häufig starker Juckreiz auf. Die chronisch-entzündliche Hauterkrankung verläuft meist in Schüben und ist weit verbreitet. Neurodermitis kann überall am Körper auftreten, auch auf der Kopfhaut. Babys und Kinder sind besonders häufig betroffen.

Hautpilz: Schuppen auf der Kopfhaut können auch durch verschiedene Pilzinfektionen hervorgerufen werden, beispielsweise durch Ringelflechte. Es entstehen typischerweise rote, runde Hautstellen, die schuppen können und teils starken Juckreiz verursachen. Befällt der Pilz die behaarte Kopfhaut, brechen häufig die Haare ab, weshalb kahle Stellen auftreten können. Hautpilzinfektionen sind in der Regel ansteckend und werden mit Antimykotika behandelt.

Achtung: Hautpilz breitet sich in Barbershops aus!

Der Fadenpilz Trichophyton tonsurans breitet sich aktuell europaweit besonders stark aus. Er tritt vermehrt bei jungen Männern im Nacken-, Kopf- und Bartbereich auf. Es wird vermutet, dass diese sich vor allem in Friseursalons und Barbershops mit dem Pilz infizieren. Mangelnde Hygiene in den Salons soll ein Grund dafür sein. Nach einer Infektion kommt es zu hautpilztypischen Symptomen wie Hautschuppungen, Juckreiz und Rötungen. Um eine weitere Verbreitung und komplizierte Infektionsverläufe zu verhindern, sollte der Pilz im Verdachtsfall so schnell wie möglich erkannt und behandelt werden.

Schuppen vorbeugen und loswerden: Darauf sollten Sie achten

Die richtige Behandlung von Kopfschuppen hängt von der jeweiligen Ursache ab. Liegt den Schuppen keine andere Hautkrankheit zugrunde, richten sich die Massnahmen in erster Linie danach, ob es sich um trockene oder um fettige Kopfhaut handelt.

Bei trockener Kopfhaut sollten die Haare idealerweise einmal pro Woche mit einem geeigneten Shampoo gewaschen werden. Mützen können dabei helfen, die Haut im Winter vor kalter, trockener Luft zu schützen. 

Menschen mit fettiger Kopfhaut sollten ihre Haare zwei- bis dreimal wöchentlich mit entsprechenden Produkten waschen und auf das Tragen von Mützen eher verzichten, da Pilze sich in einer warmen, feuchten Umgebung besonders wohl fühlen. 

Sprechblase eines Arztes mit Rat

Dr. Max Tischler rät: Die falsche Produktwahl bei der Haarpflege kann dazu führen, dass die Kopfhaut entweder noch stärker austrocknet oder sich Hefepilze weiter ausbreiten können. Es ist wichtig, das richtige Produkt zu finden, um nichts zu verschlimmern – dann bekommt man Schuppen in den meisten Fällen schnell und gut beseitigt.

Wann mit Schuppen zum Arzt?

Meist handelt es sich bei Schuppen, die ausschliesslich auf der Kopfhaut auftreten, in erster Linie um ein unangenehmes, aber harmloses Problem. Treten keine weiteren Symptome auf, lassen sich die lästigen Flocken mit den richtigen Produkten für gewöhnlich wieder in den Griff bekommen. Dermatologen und Dermatologinnen können schnell feststellen, um welche Art von Schuppen es sich handelt und dabei helfen, die richtigen Produkte für die eigene Kopfhaut auszuwählen. Bei starker, langanhaltender Schuppenbildung, auffälligem Juckreiz, Krustenbildung, Rötungen und Brennen der Kopfhaut sowie bei begleitendem Haarausfall sollte das Hautproblem von einem Hautarzt oder einer Hautärztin untersucht werden, um Krankheiten frühzeitig zu diagnostizieren und das Hautleiden gezielt behandeln zu können.

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