So verändert sich unsere Haut im Laufe des Lebens

Unsere Haut verändert sich im Laufe unseres Lebens und ist in jeder Lebensphase anfällig für unterschiedlichste Krankheiten.  

Kind und älterer Mann nebeneinander

Die Haut durchlebt mit zunehmendem Alter tiefgreifende Veränderungen. Und braucht in den verschiedenen Phasen unseres Lebens ganz unterschiedlichen Schutz vor äusseren Einflüssen. Mit dem Älterwerden verändern sich auch die Krankheiten, die unsere Haut ereilen können, stark.

Lesen Sie in diesem Beitrag, welche Hautkrankheiten bei Babys, Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen häufig vorkommen und was dahintersteckt. 

Babyhaut: Die Haut in den ersten Lebensmonaten

Die Haut von Neugeborenen ist extrem empfindlich und lange noch nicht so widerstandsfähig, wie die Haut von Erwachsener. Die schützende Oberhaut ist bei Babys nur ein Fünftel so dick wie die von Erwachsenen. Dadurch nehmen sie alle Sinneseindrücke noch intensiver wahr, als wir es tun. Auch die Hornschicht ist um ungefähr 30 Prozent dünner als bei Erwachsenen. Durch die dünnen Hautschichten reagiert die Haut in dieser ersten Phase deshalb auch besonders empfindlich auf chemische, physikalische und mikrobielle Einflüsse.

Wange eines Babys wird eingecremt

Gut zu wissen:

Am empfindlichsten ist die Babyhaut im Alter von 0 bis 3 Monaten.

Viele Babys, insbesondere im Alter von 0 bis 3 Monaten, sind aufgrund ihrer empfindlichen Haut besonders anfällig für eine Vielzahl von Hautkrankheiten.

Kommt die Haut von Babys mit ihnen in Berührung, werden sie schneller aufgenommen und können bis in die tieferen Hautschichten eindringen. Auch Feuchtigkeit kann dadurch von der Haut schneller aufgenommen werden, doch wird diese auch schneller wieder abgegeben. Das ist auch der Grund dafür, dass Babys oft unter trockener Haut leiden. Ein anderer Grund für trockenen Haut bei Babys ist, dass die Regulierung der Körpertemperatur bei den Kleinen noch nicht ausgeprägt ist, wodurch sie schnell überhitzen, gleichzeitig die Haut aber auch zum Austrocknen neigt. Die Körpertemperatur wird bei Erwachsenen durch Talg- und Schweissdrüsen reguliert, diese sind jedoch bei Babys noch wenig aktiv. Ein weiteres gesundheitliches Problem, was dadurch entsteht, ist das Eindringen von Keimen. Die Talgdrüsen von Babys produzieren weniger Lipide, weshalb ihre Haut, im Gegensatz zu Erwachsenen, zunächst einen neutralen pH-Wert hat. Das führt dazu, dass der Säureschutzmantel sich erst langsam entwickelt, weswegen die Babyhaut empfindlicher gegenüber Krankheitserregern ist und es leichter zu Hautreizungen und Infektionen kommt. Auch vor UV-Strahlung ist die Babyhaut noch wenig geschützt, da sie erst wenig Melanin, ein pigmentbildender Stoff, enthält.  

Typische Hautkrankheiten bei Babys sind:

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Kinderhaut: Die Haut in den ersten Lebensjahren

Auch wenn die Haut sich in den ersten Monaten bereits weiterentwickelt hat, ist Kinderhaut noch immer um ein Vielfaches schutzbedürftiger als die eines Erwachsenen. 

Bis zum Alter von etwa 6 Jahren ist die Haut noch immer dünner und weniger stark pigmentiert und dadurch auch weniger widerstandsfähig als bei einem Erwachsenen. Besonders empfindlich ist Kinderhaut gegenüber Sonnenstrahlen, denn die UV-empfindlichen Stammzellen, aus denen sich neue Hautzellen bilden, liegen bei Kindern sehr viel dichter unter der Hautoberfläche. Dadurch sind sie der krebserregenden UV-Strahlen stärker ausgesetzt.

Gut zu wissen:

Wer in der Kindheit häufig der Sonne ausgesetzt war, und Sonnenbrände erlitten hat, weist ein deutlich erhöhtes Risiko auf, später an Hautkrebs, insbesondere am gefährlichen malignen Melanom, zu erkranken.

Auch die Schweiss- und Talgdrüsen arbeiten noch immer nicht in vollem Umfang, daher sind der Hydrolipidfilm und der Säureschutzmantel auch noch relativ schwach ausgeprägt.  

Dadurch, dass die Selbstschutzmechanismen der Kinderhaut noch nicht ausreichend ausgeprägt sind, neigen Kinder häufig zu verschiedenen Hautkrankheiten.  

Typische Hautkrankheiten bei Kindern sind:

 Windpocken, Neurodermitis, Dellwarzen, Sonnenbrand 

Die Haut in der Jugend: Das passiert in der Pubertät

Mit der Pubertät, die ungefähr mit 12 Jahren beginnt, entsprechen Aufbau und Funktion der Haut, der eines Erwachsenen. Durch die hormonellen Veränderungen der Pubertät verstärkt sich die Aktivität der Schweissdrüsen. Die Hormonveränderungen in der Pubertät können sich jedoch auch negativ auf die Haut auswirken. So können eine verstärkte Talgproduktion die Haut fettig werden lassen und zu Pickeln und Pusteln führen. Besonders im Gesicht, auf den Schultern, der Brust und dem Rücken kommen diese Hautveränderungen häufig bei Jugendlichen vor.  

Gut zu wissen:

Vor Beginn der Pubertät unterscheidet sich die Haut von Jungen und Mädchen nicht. Die Hormonveränderungen in der Jugend sorgen für die Unterschiede in Aufbau und Funktion der Haut beider Geschlechter.

Typische Hautkrankheiten bei Kindern sind:

Haut im jungen Erwachsenenalter: Die ersten Zeichen der Hautalterung setzen ein

Bereits ab ungefähr dem 25. Lebensjahr können die ersten Zeichen der Hautalterung, wie beispielsweise Falten, auftreten. Die Kollagenmasse wird nun langsam weniger. Ungefähr ein Prozent pro Jahr wird bereits ab diesem Zeitpunkt abgebaut. Dadurch lässt die Flexibilität der Haut nach. Ab etwa einem Alter von 30 Jahren wird dann auch die Barrierefunktion der Haut schwächer. Die Haut verliert an Elastizität und sichtbar an Feuchtigkeit. Mit der Verdünnung der Haut lässt der natürliche Schutz gegen UV-Strahlung ebenfalls allmählich nach – Sonnenschutz ist deshalb wieder umso wichtiger. Auch eine Verlangsamung des Zellstoffwechsels setzt in dieser Lebensphase ein.    

Gut zu wissen:

Genetische Faktoren, Lebensweise und Umwelt haben einen entscheidenden Einfluss auf den Zeitpunkt, an dem die Verdünnung der Epidermis und Dermis einsetzt.

Die Haut in der Lebensmitte: Das passiert zwischen dem 40. bis 60. Lebensjahr

In der Lebensmitte verändert sich die Hautstruktur sichtbar. Es bilden sich weniger neue Zellen, vorhandene Zellen schrumpfen und die oberen Hautschichten werden dünner. 

Das Bindegewebe in der mittleren Hautschicht verliert seine Faserstruktur und die Fähigkeit, Feuchtigkeit zu binden, lässt nach. Das lässt die Haut deutlich trockener und rauer werden.  

Gesicht einer Frau mittleren Alters

Die elastischen Fasern bilden sich zurück, dadurch verliert die Haut an Stärke und Elastizität.  

Auch das Unterhautfett nimmt allmählich ab, wodurch die Haut schlaffer wird und an Volumen verliert und eingefallen wirken kann. Falten werden vermehrt sichtbar und nehmen mit zunehmendem Alter an Tiefe zu. Auch Hyperpigmentierungen, sogenannten Altersflecken, können auftreten. 

Gut zu wissen:

In dieser Lebensphase steigt bereits die Gefahr einer Hautinfektion, da die Wundheilung beeinträchtigt ist. Lesen Sie hier, welche Prozesse in der Haut bei der Wundheilung ablaufen und wie Sie Wunden versorgen sollten.

Die Haut ab 60

Mit ungefähr 60 Jahren verstärkt sich der Abbau der verschiedenen Funktionen. Die Folgen werden damit auch deutlicher sichtbar: Die Haut wird dünner, die Falten tiefer, Altersflecken, die sogenannte Hyperpigmentierung, können auftreten und die Haut dehydriert, wird also ersichtlich trockener. Auch auf UV-Strahlung reagiert die Haut nochmal empfindlicher, wodurch ein höheres Risiko für Sonnenbrand entsteht.  

Gut zu wissen:

Mit ungefähr Ende 70 ist die Immunfunktion verringert und die Haut anfälliger für Infektionen.

Typische Hautkrankheiten und Hautauffälligkeiten, die im Alter auftreten sind:

Altersflecken,Alterswarzen (sogenannte seborrhoische Keratosen), trockene Haut und Sonnenbrand

Fazit

Die Haut verändert sich mit jedem weiteren Lebensjahr und ist in den verschiedenen Lebensphasen anfällig für verschiedenste Hautkrankheiten. Besonders anfällig ist die Haut sowohl in der ersten als auch in der letzten Lebensphase und bedarf somit besonderen Schutz. Wer seine Haut bereits in jungen Jahren gut pflegt, kann den Alterungsprozess der Haut zwar nicht aufhalten, diesen jedoch verlangsamen. Wichtig dafür ist bedarfsgerechte Pflege und ein gesunder Lebensstil.

Kinderhand hält Hand einer alten Person

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