Die häufigsten Haut-Mythen im Wahrheitscheck

Über die Themen Haut, Anti-Aging, Falten und Sonnenschutz kursieren zahlreiche Mythen. Wir haben für Sie recherchiert und den Experten Dr. Max Tischler gefragt.

Halterung: Frau hält ihr Gesicht in beiden Händen und lächelt ins Bild.

Falten, trockenere Haut, weniger neue Zellen, Fettansammlungen – Sich mit den Veränderungen der Haut mit fortschreitendem Alter auseinander zu setzen, ist frustrierend. Und wenn es darum geht, worin die Zusammenhänge bestehen und welche Anti-Aging-Massnahmen wirklich helfen, scheiden sich die Geister. Einige Aussagen sind falsch und halten sich dennoch hartnäckig. Wir haben mit einem Dermatologen gesprochen und fünf Mythen über die alternde Haut anhand der aktuellen Studienlage einem Wahrheitscheck unterzogen.  

Sprechblase eines Arztes mit Rat

In der Wissenschaft geht man davon aus, dass verschiedene Ursachen zum Alterungsprozess beitragen. Dabei können wir zwischen dem normalen Alterungsprozess und einem frühzeitigen Altern unterscheiden. Letzteres können wir versuchen zu vermeiden, indem wir zum Beispiel ausreichend Wasser trinken, auf eine gesunde Ernährung mit wenig Salz achten, Sport treiben und auf das Rauchen sowie viel Alkohol verzichten. Jeder dieser Faktoren verschlechtert die Feuchtigkeitsversorgung der Haut und fördert daher frühzeitige Falten – besonders im Gesicht. Ein sehr wichtiger Faktor ist ausserdem der richtige Sonnenschutz – und zwar täglich. Zudem rate ich jedem ab 40, Pflegeprodukte zu wählen, die rückfettende Wirkstoffe wie Ceramide oder Urea enthalten. 

5 Mythen über Hautalterung

Mythos 1: Stadtluft lässt die Haut schneller altern

Immer öfter findet man in Drogerien sogenannte „Anti-Pollution-Produkte“, die damit werben, die urbane Haut vor den negativen Auswirkungen von Feinstaub und Abgasen zu schützen. Macht der Wohnort wirklich einen Unterschied für die Haut? 2010 verglich ein Forschungsteam der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf das Hautbild von 400 Rentnerinnen aus dem Ruhrgebiet und dem MünsterlandDie Bewohnerinnen der Städte hatten tatsächlich mehr Anzeichen von Hautalterung als Gleichaltrige vom Land. Vor allem wies ihre Haut mehr Pigmentflecken auf. Zu ähnlichen Ergebnissen kommt eine aktuellere Studie aus dem Jahr 2020.

Mythos 2: Altersflecken lassen sich nicht vermeiden

„Wir wissen inzwischen, dass das Auftreten von Altersflecken hauptsächlich durch externe Faktoren beeinflusst wird. Möchte man die Pigmentierung auf der Haut vermeiden, sollte man also unbedingt auf regelmässigen Sonnenschutz in ausreichender Menge setzen, um die Haut vor der UV-Strahlung zu schützen“, erklärt der Dermatologe Dr. Max Tischler. Diese Erkenntnisse gehen aus mehreren Studien hervor, etwa der Untersuchung von Schikowski und Krutmann des Leibnitz-Institut für umweltmedizinische Forschung im Jahr 2019.

Schon gewusst?

Ihre Ernährung nimmt Einfluss auf die Hautalterung!  Kombinieren Sie zum Beispiel Lebensmittel, die Omega 6 enthalten mit Vitamin C, das strafft Ihre Haut und wirkt Falten entgegen.

Mythos 3: Stirnrunzeln sorgt für Falten

Wovor uns einst unsere Mütter und Großmütter gewarnt haben, ist leider wahr. Falten entstehen nicht nur mit dem Alter, sondern werden auch durch die natürliche Mimik im Gesicht beeinflusst. Dadurch entstehen beispielsweise in den Augenwinkeln die bekannten Lachfalten oder eben zwischen den Augenbrauen die unbeliebte Zornesfalte. Je mehr die Haut im Alter an Elastizität verliert, desto stärker treten solche Mimikfalten hervor. Doch ganz verhindern, können wir diese Erscheinungen nicht, da hier auch die Genetik eine grosse Rolle spielt. So konnte eine Studie aus dem Jahr 2020 eine deutliche Ähnlichkeit zwischen den Faltenmustern bei Müttern mit entspanntem Gesichtsausdruck und Töchtern mit verärgertem oder lächelndem Gesichtsausdruck feststellen. 

Mythos 4: Sonnenschutz im Winter ist überflüssig

Dr. Tischler: „Dieser Mythos ist weit verbreitet, doch er stimmt so nicht. Auch wenn wir im Winter die Sonne nicht jeden Tag sehen und der UV-Gefahrenindex niedriger ist, stellen die permanenten UV-Strahlen ein dauerhaftes Risiko für vorzeitige Hautalterung dar. Schnee reflektiert beispielsweise die Strahlen, wodurch die Gefahr für einen Sonnenbrand steigt – besonders in der HöheEine Tagescreme mit Lichtschutzfaktor sollte daher auch in den kalten Monaten zur täglichen Routine gehören. 

Tipp

Sonne sollten Sie im Winter jedoch nicht meiden, denn durch die UV-B-Strahlung kann der Körper das, auch für die Haut wichtige, Vitamin-D produzieren. 

Mythos 5: Frauen altern weniger schnell als Männer

Frauen bis 75 Jahren besitzen in der Regel tatsächlich weniger und weniger tiefe Falten als Männer. Bei über 75-Jährigen gleicht sich dieses Phänomen aus. Das konnte 2015 in einer gross angelegten Rotterdam-Studie gezeigt werden, die bereits 1990 begann.

Fazit

Fakt ist, dass die Haut sich im Laufe der Zeit verändert und dadurch für unterschiedliche Hauterkrankungen anfällig ist. Das Alter spielt also eine erhebliche Rolle beim Thema Hautgesundheit und ist bei der Diagnose aus ärztlicher Sicht immer ein wichtiger Anhaltspunkt. Grundsätzlich gilt deshalb immer: Wenn Ihnen etwas Ungewöhnliches an der Haut auffällt, sollte das ärztlich abgeklärt werden. 

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Der Experte

Dermatologe Dr Mac Tischler

Dr. med. Max Tischler

Dr. Max Tischler ist niedergelassener Dermatologe in Deutschland und Medical Director bei OnlineDoctor. 

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