Psyche und Haut: Auswirkungen von Stress auf die Hautgesundheit
Psychosomatische Dermatologie: Wie zeigt sich Stress auf der Haut?
Hautprobleme sind für Betroffene häufig psychisch belastend, denn sie gehen oftmals mit einem hohen Leidensdruck und Schamgefühlen einher. Insbesondere da die Haut als unser grösstes Organ jederzeit sichtbar ist – sowohl für die Betroffenen selbst als auch für andere Personen.
Stressige Situationen oder Lebensabschnitte und emotionale Belastungen können sich wiederum negativ auf unsere Haut auswirken. Neben Stresspickeln oder der weit verbreiteten Schamesröte im Gesicht, wenn jemandem etwas unangenehm ist, können auch chronische Hautkrankheiten von der Psyche beeinflusst werden.
Was ist Psychosomatische Dermatologie? Die psychosomatische Dermatologie befasst sich mit Hautkrankheiten, die durch psychische und soziale Faktoren beeinflusst werden. Sie betrachtet dabei die Wechselwirkungen zwischen körperlichen Symptomen und psychischen Konflikten.
Gut zu wissen:
Etwa ein Drittel der Menschen mit Hautkrankheiten leiden zusätzlich unter Ängsten, Depressionen oder anderen psychischen Problemen.
Das passiert bei Stress im Körper
Befinden wir uns in einer akuten Stresssituation, werden bestimmte Hormone wie Adrenalin, Noradrenalin, Histamin und Cortisol ausgeschüttet. Unser Blutdruck und unsere Herzfrequenz steigen und die Bronchien werden weiter, um mehr Sauerstoff aufnehmen zu können. Während sich die Blutgefässe in manchen Regionen wie Herz und Lunge weiten, verengen sie sich in anderen, unter anderem in der Haut. Dadurch wird sie schlechter versorgt und ist weniger widerstandsfähig.
Klingt der Stress langsam ab, normalisieren sich die Vorgänge im Körper wieder und die Ausschüttung der Stresshormone lässt nach. Hält der Stress jedoch über eine längere Zeit hinweg an, bleibt der Cortisolspiegel auf einem langfristig hohen Niveau. Die Ausschüttung von Stresshormonen wirkt sich auf Dauer negativ auf das Immunsystem aus und die Abwehrkräfte sinken.
Chronischer Stress kann durch seine hautschwächenden Auswirkungen auch die Hautalterung begünstigen und zur Entstehung von dünnerer Haut, Linien und Falten beitragen.
Können durch Stress Pickel entstehen?
Manche Menschen berichten von einem verschlechterten Hautbild, wenn sie unter Stress stehen, zum Beispiel vor wichtigen Terminen. Tatsächlich kann Stress unreine Haut verursachen sowie eine bereits bestehende Akne verschlechtern, denn Stresshormone wie Cortisol können auch die Talgproduktion anregen und sich negativ auf die Wundheilung auswirken, was vorhandene Pickel schlechter abheilen lässt.
Neben akut stressbedingten Pickeln kann Stress auch krankheitsbedingte Hautunreinheiten wie Akne vulgaris verschlimmern. Akne und Psyche bedingen sich häufig gegenseitig: Menschen mit Akne leiden vermehrt unter einem geringen Selbstwertgefühl. Die Krankheit geht oftmals mit einem erheblichen Leidensdruck einher, der sich mitunter stark auf den Alltag der Betroffenen auswirken kann. Ängste und soziale Isolation bis hin zu Depressionen können die Folge sein.
Gut zu wissen:
Die erhöhte Talgproduktion aufgrund von Stress kann auch die Kopfhaut betreffen und dort zu vermehrter Schuppenbildung führen.
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Hautausschlag durch Stress: Kann psychischer Stress Hautausschlag verursachen?
Stresshormone beeinflussen nicht nur die Talgproduktion – sie beeinträchtigen auch unsere Hautbarriere und können entzündungsfördernd wirken. Hautreaktionen wie Ausschläge können dadurch leichter auftreten.
Ein akuter, stressbedingter Hautausschlag äussert sich meist in Rötungen, da Stress die Durchblutung der Haut nicht nur vermindern, sondern in bestimmten Körperregionen wie dem Gesicht auch plötzlich verstärken kann. Vielen Menschen ist beispielsweise das typische Erröten in stressigen Situationen, auch „Stressflecken“ genannt, bekannt.
Auch Pickel-, Bläschen- oder Schuppenbildung ist bei einem Hautausschlag möglich.
Ausschläge können jedoch nicht nur aufgrund von Stress, sondern auch als Symptom zahlreicher Hauterkrankungen auftreten. Bei weiteren Symptomen und Hautauffälligkeiten, wenn der Ausschlag nicht wieder von selbst abklingt oder wenn die Ursache Stress nicht eindeutig bestimmt werden kann, sollte das Hautproblem deshalb von einem Dermatologen oder einer Dermatologin fachärztlich begutachtet werden.
Juckreiz durch Stress
Juckreiz tritt als häufiges Symptom vieler verschiedener Hauterkrankungen auf, unter anderem auch bei Neurodermitis oder Schuppenflechte. Ist er besonders stark oder hartnäckig, kann er die Lebensqualität der Betroffenen erheblich einschränken und zu einer hohen psychischen Zusatzbelastung werden. Entsteht ein Teufelskreis aus Jucken und Kratzen, kann dieser das subjektive Wohlbefinden der Betroffenen negativ beeinflussen und zu noch mehr Stressempfinden führen. Durch das Kratzen können zudem Hautverletzungen entstehen, die wiederum zu Infektionen führen können.
Generell konnte ein Zusammenhang zwischen Stress und Juckreiz nachgewiesen werden, wie genau Stress zu einer Verschlimmerung oder sogar einem Ausbruch des Juckreizes führen kann, wurde bisher aber noch nicht vollständig geklärt. Bekannt ist, dass das zentrale Nervensystem eine Rolle bei der Verarbeitung von Juckreiz spielt, und dass bestimmte Gehirnstrukturen sowohl an der Verarbeitung von Juckreiz als auch an der Verarbeitung von Stress- und Angstzuständen beteiligt sind.
Welche Hautkrankheiten werden durch Stress ausgelöst?
Neben Hautunreinheiten und Akne kann Stress eine Vielzahl anderer Hautkrankheiten negativ beeinflussen und Krankheitsschübe auslösen oder verschlimmern.
Solche Krankheiten werden auch psychosomatische Dermatosen genannt. Zu den häufigsten, durch psychische Leiden bedingten Hauterkrankungen zählen:
Neurodermitis: Stress und emotionale Belastung kann zu Neurodermitis-Ausbrüchen führen oder bestehende Schübe verschlimmern. Umgekehrt kann sich Neurodermitis teils massiv auf das seelische Wohlbefinden der Betroffenen auswirken.
Mehr über den Zusammenhang zwischen atopischer Dermatitis und psychischem Stress lesen Sie in unserem Beitrag zu psychischer Belastung bei Neurodermitis.
Ekzeme (Kontaktekzem): Bei emotionalem Stress können Ekzeme sich verschlechtern, er wird ausserdem als möglicher Auslöser neuer Ekzemschübe angesehen. Besonders bei Patienten und Patientinnen, bei denen keine eindeutige Krankheitsursache festgestellt werden kann, treten verstärkt psychische Probleme auf.
Schuppenflechte: Stress ist ein bekannter auslösender Faktor neuer Psoriasis-Schübe. Die chronische Krankheit selbst verursacht ebenfalls häufig Stress bei Patienten oder Patientinnen. Neben Scham und Angst aufgrund der äusserlichen Hautauffälligkeiten kann teils starker Juckreiz sich erheblich auf die Lebensqualität auswirken.
Herpes: Seelischer Stress und starke negative Emotionen wie Ekel zählen zu den möglichen Auslösern einer Reaktivierung der Herpesviren.
Gürtelrose: Eine Gürtelrose (Herpes Zoster) wird durch Varizella-Zoster-Viren ausgelöst, welche bei der Erstansteckung Windpocken verursachen. Danach ruhen sie im Körper und können durch eine Schwächung des Immunsystems – zum Beispiel bei übermässigem Stress – reaktiviert werden und dann zu Gürtelrose führen.
Nesselsucht: Emotionaler Stress kann sowohl ein Auslöser als auch eine Folge der chronischen Hauterkrankung Urtikaria sein.
Andere Hautkrankheiten wie etwa eine Periorale Dermatitis (Mundrose) können ebenfalls durch Stress verschlimmert werden, ausserdem können bei vielen weiteren Erkrankungen stressbedingte Krankheitsschübe auftreten, beispielsweise bei Rosazea oder Vitiligo (Weissfleckenkrankheit).
Auch bei verschiedenen, akut auftretenden Hautauffälligkeiten wie der Röschenflechte wird Stress als ein Risikofaktor, der einen Ausbruch der Krankheit begünstigen kann, diskutiert.
Psychische Belastung durch Hautkrankheiten
Chronisch verlaufende Hautkrankheiten, die in wiederkehrenden Schüben auftreten, sorgen für eine mitunter hohe seelische Belastung bei den Betroffenen. Gefühle wie Hilflosigkeit können sich einstellen, hinzu kommt das Wissen darüber, dass die Krankheit nicht heilbar ist. Das Warten auf den nächsten Schub kann zusätzlich belasten. Hieraus können Ängste, depressive Verstimmungen oder Depressionen entstehen.
Hilfe bei Depressionen:
Wenn Sie vermuten, an einer Depression zu leiden oder sich psychisch stark belastet fühlen, sollten Sie sich nicht davor scheuen, Unterstützung in Anspruch nehmen. Hilfe erhalten Sie beispielsweise über die Website des Vereins zur Bewältigung von Depressionen. Auch Ihr Hausarzt oder Ihre Hausärztin steht Ihnen als Ansprechperson zur Verfügung und kann Ihnen, falls nötig, eine Überweisung zu einem Psychotherapeuten oder einer Psychotherapeutin ausstellen.
Skin Picking Disorder
Bei manchen Menschen kann Stress auch dazu führen, die eigene Haut zu manipulieren. Unter der Skin Picking Disorder (Dermatillomanie) wird eine Impulskontrollstörung verstanden, die durch ein zwanghaftes, wiederholtes Kratzen, Drücken oder Quetschen der Haut charakterisiert ist. Dies führt zu Gewebeschäden und Verletzungen der Haut, teilweise auch zu Narbenbildung. Häufig werden Hautunreinheiten und Pickel aufgekratzt, weshalb teils ein Zusammenhang zwischen bestehender Akne und der Entwicklung einer Skin Picking Disorder beobachtet werden kann. Es kann aber auch an gesunder Haut gezupft werden. Die Gesichtshaut ist besonders oft betroffen.
Für viele Betroffene ist der Zwang nicht unterdrückbar, weshalb die Störung häufig mit Schamgefühlen einhergeht. Auslöser für Skin Picking können emotionale Faktoren und unangenehme Gefühle wie akuter Stress oder Angst sein.
Massnahmen zur Stressbewältigung
Techniken, die auf die Entspannung von Körper und Geist abzielen, können im Alltag oder in besonders stressigen Phasen dabei unterstützen, die negativen Auswirkungen von Stress auf die Haut zu reduzieren. Dazu zählen unter anderem Entspannungsmethoden wie die Progressive Muskelentspannung, Autogenes Training, Yoga, Meditations- und Achtsamkeitsübungen.
Reichen einfache Massnahmen nicht aus, um effektiv Stress abzubauen und das eigene Wohlbefinden wieder zu steigern, kann es ratsam sein, professionelle psychologische Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Fazit
Psychische Belastungen, Stress und Hautprobleme können sich gegenseitig bedingen und leicht zu einem Teufelskreis werden. Deshalb ist es wichtig, dem eigenen Stresslevel genügend Aufmerksamkeit zu schenken und zu hohem Stress gegebenenfalls entgegenzuwirken. Auch bei bereits bestehenden, chronischen Hauterkrankungen spielt die Psyche eine wichtige Rolle und sollte nicht ausser Acht gelassen werden, denn Stress kann nicht nur zu neuen Krankheitsschüben führen, sondern auch durch die Hautkrankheit verschlimmert werden. Im Rahmen der Diagnose und Behandlung von Hautleiden sollten daher auch psychische Faktoren berücksichtigt werden. Sind mögliche Zusammenhänge erkennbar, ist es ratsam, fachärztliche Hilfe aufzusuchen und auch mit dem behandelnden Dermatologen oder der Dermatologin zu sprechen.
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