Schadet Schwitzen der Haut? Auswirkungen und Tipps um Hautleiden vorzubeugen

Starkes Schwitzen ist ein Thema, das viele Menschen betrifft und nicht nur unangenehm sein kann, sondern auch verschiedene Hautprobleme verursachen kann. Übermässiges Schwitzen, auch Hyperhidrose genannt, kann zu Hautirritationen, Infektionen und anderen Komplikationen führen. In diesem Blogbeitrag beleuchten wir die Folgen von Schwitzen auf die Haut, welche Krankheiten damit verbunden sind, und geben Tipps zur Vorbeugung und Behandlung. 

Schwitzende Frau kratzt sich die gerötete Haut

Folgen von (übermässigem) Schwitzen für die Haut

Schwitzen ist eine natürliche Körperfunktion, die hilft, die Körpertemperatur zu regulieren. Doch übermässiges Schwitzen kann verschiedene negative Auswirkungen auf die Haut haben. Obwohl es paradox klingt, kann häufiges Schwitzen die Haut austrocknen. Der Schweiss verdunstet und entzieht der Haut Feuchtigkeit, was zu schuppigertrockener Haut führen kann. Feuchte Haut bietet zudem ideale Bedingungen für Pilze. Ein häufiges Problem ist die Kleienpilzflechte (Pityriasis versicolor), die durch den Hefepilz Malassezia verursacht wird. Diese Infektion führt zu hellen oder dunklen Flecken auf der Haut, die oft schuppig sind. Ein weiteres Problem ist die Schweissflechte (Miliaria), die entsteht, wenn die Schweissdrüsen verstopfen und der Schweiss nicht an die Oberfläche gelangen kann. Dies führt zu entzündlichen Hautveränderungen, die sich als kleine Knötchen und Bläschen zeigen. Besonders häufig tritt sie in warmen, feuchten Klimazonen oder bei Menschen, die sich zu warm anziehen, auf. 

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Hyperhidrose

Menschen mit Hyperhidrose schwitzen ohne ersichtlichen Grund, einige beinahe ständig. Übermässiges Schwitzen hat normalerweise keine eindeutige Ursache, kann aber durch Infektionen, Stoffwechselstörungen oder Krebs ausgelöst werden. Die dauerhaft feuchte Haut kann rot und entzündet oder blass und faltig werden, einreissen und schlecht riechen. 

Hyperhidrose tritt oft ohne äussere Einflüsse wie Hitze oder körperliche Anstrengung auf. Fokales exzessives Schwitzen betrifft bestimmte Körperbereiche wie Handflächen, Fusssohlen, Stirn und Achselhöhlen und wird oft durch emotionale Zustände wie Angst oder Aufregung verstärkt. Gustatorisches Schwitzen tritt bei scharfen Speisen um Lippen, Nase und Stirn auf. 

Generalisierte Hyperhidrose betrifft meist den ganzen Körper und hat oft keine feststellbare Ursache. Symptome umfassen rote, entzündete Hautbereiche und einen unangenehmen Geruch. Betroffene leiden häufig unter sozialer Angst, was das Schwitzen verstärken kann. 

Hyperhidrose verursacht nicht nur physische, sondern auch psychische Belastungen, weshalb eine umfassende Behandlung wichtig ist. 

Behandlungsmöglichkeiten für übermässiges Schwitzen

Für starkes Schwitzen gibt es verschiedene Behandlungsmöglichkeiten: 

  • Aluminiumchloridlösung: Eine starke, verschreibungspflichtige Lösung, die abends aufgetragen und morgens abgewaschen wird. Sie wird anfangs mehrfach, später wöchentlich angewendet. 
  • Glycopyrroniumtosylat-Feuchttücher: Einmal täglich unter den Armen anwenden. Kann Nebenwirkungen wie Mundtrockenheit auslösen.
  • Anticholinergika: Medikamente, die das Schwitzen reduzieren, aber Nebenwirkungen wie verschwommenes Sehen und Schwierigkeiten beim Wasserlassen können auftreten.
  • Clonidin: Reduziert stressbedingtes Schwitzen. 
  • Leitungswasseriontophorese: Elektrische Ströme reduzieren das Schwitzen, anfangs täglich, später wöchentlich. 
  • Botulinumtoxin-Injektionen: Wirksam für etwa fünf Monate, aber teuer und schmerzhaft. Muss regelmässig wiederholt werden. 
  • Mikrowellenbehandlung: Zerstört Schweissdrüsen durch Wärme, erfordert zwei Behandlungen. 
  • Chirurgische Eingriffe: Entfernen Schweissdrüsen oder durchtrennen Nerven, können aber dauerhafte Komplikationen haben. 

Starkes Schwitzen kann auch zu Körpergeruch führen, der durch regelmässiges Waschen mit Seife behandelt werden kann. 

Für weitere Informationen über die jeweiligen Behandlungsmöglichkeiten wenden Sie sich bitte an eine ärztliche Fachperson. 

Schweissflechte (Miliaria)

Schweissflechte, auch als Miliaria bekannt, ist ein juckender Hautausschlag, der auftritt, weil der Schweiss nicht richtig austreten kann. Dies geschieht, wenn die engen Schweissausführungsgänge verstopfen und der Schweiss nicht an die Hautoberfläche abfliessen kann. Diese Blockade führt zu einer Entzündung, die Reizung (Kribbeln), Juckreiz sowie einen Ausschlag in Form von kleinen Knötchen und winzigen Bläschen verursacht. In einigen Fällen können diese Knötchen auch schmerzhaft sein. 

Schweissflechte tritt häufig in warmen und feuchten Klimazonen und bei Menschen auf, die stark schwitzen. Allerdings kann sie auch in kälteren Umgebungen auftreten, etwa bei Personen, die sich zu warm anziehen, oder bei Krankenhauspatienten. Besonders betroffen sind Körperstellen, an denen Haut auf Haut trifft, wie unter den Brüsten, zwischen den Oberschenkeln und unter den Armen. Auch Bereiche, die über längere Zeit von Kleidung bedeckt sind oder auf eine Oberfläche treffen, wie der Rücken von bettlägerigen Patienten, sind häufig betroffen. 

Die Diagnose der Schweissflechte erfolgt anhand des charakteristischen Erscheinungsbildes des Ausschlags und der Lebensumstände des Betroffenen, wie Aufenthalt in einer warmen Umgebung, zu warme Kleidung oder Bettlägerigkeit im Krankenhaus. 

Zur Behandlung der Schweissflechte ist es entscheidend, die Haut kühl und trocken zu halten. Die Verwendung von Pudern und Antitranspiranten kann hilfreich sein. Situationen, in denen übermässiges Schwitzen unvermeidlich ist, sollten vermieden werden, und eine klimatisierte Umgebung ist ideal. Man sollte sich nicht zu dick anziehen und auf dicke Salben verzichten.

Kleienpilzflechte

Die Kleienpilzflechte, auch bekannt als Pityriasis versicolor, ist eine Hauterkrankung, die durch den Hefepilz Malassezia verursacht wird. Dieser Pilz kommt bei fast allen Menschen auf der Haut vor, aber bei einigen kann er helle oder dunkle Flecken verursachen. Die Erkrankung ist normalerweise harmlos und nicht ansteckend. 

Symptome sind kleine, runde oder ovale Hautflecken, die zu grösseren, unregelmässigen Flecken zusammenwachsen können. Diese Flecken treten vor allem auf dem Rücken, der Brust, im Nacken und auf den Armen auf, manchmal auch im Gesicht, besonders bei Kindern. Die Flecken können gelblich, bräunlich, rötlich oder rosafarben sein. Bei dunkler Haut sind sie oft heller, bei heller Haut eher dunkler. Die betroffenen Stellen können schuppig sein und jucken selten. 

Ein warmes, feuchtes Klima, erhöhte Schweissproduktion, die Anwendung von Kosmetika und eine familiäre Veranlagung können das Risiko für eine Kleienpilzflechte erhöhen. Auch ein geschwächtes Immunsystem, beispielsweise durch Krebs oder immunsuppressive Medikamente, kann das Risiko steigern. 

Die Diagnose erfolgt meist durch eine körperliche Untersuchung. Hautproben können unter dem Mikroskop untersucht werden, um den Pilz nachzuweisen. 

Behandelt wird die Kleienpilzflechte mit Cremes, Lotionen und Shampoos, die pilzhemmende oder abtötende Stoffe enthalten. Diese Mittel werden auf die betroffenen Hautstellen aufgetragen und müssen eine Weile einwirken. Bei erfolgreicher Behandlung kann es dennoch Wochen bis Monate dauern, bis die Flecken verschwinden. In seltenen Fällen sind Tabletten notwendig. Zur Vorbeugung von Rückfällen können spezielle Shampoos oder Medikamente verwendet werden. 

Tipps um Hautprobleme durch Schwitzen vorzubeugen

Dr. Max Tischler, Facharzt für Dermatologie und Venerologie aus Deutschland, empfiehlt die folgenden Massnahmen, um Hautprobleme durch Schwitzen zu vermeiden: 

  • Kleidung: Tragen Sie lockere, atmungsaktive Kleidung aus Naturfasern wie Baumwolle oder Leinen, um die Schweissbildung zu reduzieren. 
  • Hygiene: Duschen Sie regelmässig, um den Schweiss von der Haut zu entfernen und die Bildung von Bakterien und Pilzen zu verhindern. 
  • Antitranspiranten: Verwenden Sie Antitranspiranten, um die Schweissproduktion zu reduzieren. 
  • Kühle Umgebung: Halten Sie sich in kühlen und gut belüfteten Räumen auf, besonders in den Sommermonaten. 
  • Ernährung: Vermeiden Sie scharfe und stark gewürzte Speisen, die die Schweissproduktion anregen können. 
  • Hydratation: Trinken Sie ausreichend Wasser, um die Haut mit Feuchtigkeit zu versorgen und das Schwitzen zu regulieren. 

Wenn Sie regelmässig Sport treiben, ist es ausserdem besonders wichtig, auf die Hautpflege zu achten. In unserem Artikel über Hautkrankheiten im Fitnessstudio erfahren Sie, wie Sie Ihre Haut während und nach dem Training schützen können und wie sich Schwitzen auch positiv auf die Haut auswirken kann. Auch die Sommermonate stellen eine besondere Herausforderung dar, da die Hitze zu vermehrtem Schwitzen führt. Unser Sommer-Beitrag über Mallorca-Akne bietet wertvolle Tipps, um Hautprobleme im Urlaub zu vermeiden. Außerdem haben wir spezifische Ratschläge gegen Hitzepickel in unserem Sommer-Artikel über Hitzepickel zusammengestellt. Hitzepickel treten auf, wenn dieAusführungsgänge der Schweissdrüseninder Haut durcheinen Pfropf ausabgestorbenen Hautzellen und Bakterien blockiertwerden, was dazu führt, dass der Schweiss auf der Haut nicht verdunsten kann. 

Fazit

Schwitzen ist eine natürliche und notwendige Körperfunktion, die jedoch bei übermässiger Ausprägung zu verschiedenen Hautproblemen führen kann. Von Hyperhidrose über Kleienpilzflechte bis hin zu Schweissflechte – die Auswirkungen von starkem Schwitzen auf die Haut sind vielfältig. Durch gezielte Massnahmen und eine gute Hautpflege können diese Probleme jedoch weitgehend vermieden oder gemildert werden. Sollten Sie trotz allem Probleme mit starkem Schwitzen haben, ist es ratsam, einen Dermatologen oder eine Dermatologin aufzusuchen. 

Bei Verdacht auf Hautprobleme durch Schwitzen nutzen Sie unseren Online Hautcheck, um innerhalb von 48 Stunden Hilfe von einem Hautarzt oder einer Hautärztin Ihrer Wahl zu erhalten. 

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