Weniger ist mehr: Übermässige Hautpflege schadet Ihrer Haut
Kann man die Haut überpflegen?
Übermässige Hautpflege und der Gebrauch von einigen Produkten können die Hautschutzbarriere schädigen, was zu trockener Haut, Juckreiz und einer erhöhten Anfälligkeit für Hautirritationen führt. Diese Schwächung ermöglicht es Bakterien und Mikroorganismen, leichter einzudringen, was verschiedene Hautprobleme wie Dermatitis, Ekzeme und Entzündungen verursachen kann. Zudem kann die falsche oder übermässige Anwendung von Pflegeprodukten, wie das häufige Waschen mit starken Seifen, den natürlichen Säureschutzmantel der Haut angreifen und ihre gesunde Flora stören, was die Haut anfälliger für Erkrankungen macht. Lebensbedingte Faktoren wie berufliche Exposition gegenüber Chemikalien, hormonelle Umstellungen oder der natürliche Alterungsprozess können die Haut zusätzlich sensibilisieren.
Hautkrankheiten durch Überpflege
Im Folgenden werden wir einige der häufigsten Hautkrankheiten beleuchten, die durch übermässige oder unangemessene Hautpflege hervorgerufen oder verschärft werden können, und aufzeigen, warum eine individuell abgestimmte Pflege für Ihre Hautgesundheit essenziell ist.
Ekzeme durch übermässige Hautpflege
Ekzeme sind nicht ansteckende Entzündungen der äusseren Hautschichten, die durch eine Vielzahl von Faktoren, darunter Bakterien, Viren, Pilze, Allergien, toxische Schadstoffe und seelische Belastungen, ausgelöst werden können. Diese Hauterkrankungen, zu denen das seborrhoische Ekzem, das atopische Ekzem und das Kontaktekzem (Kontaktdermatitis) gehören, äussern sich durch Symptome wie Rötungen, Schuppungen, nässende Krusten und in manchen Fällen auch Juckreiz. Besonders betroffen sind dabei oft Gesichtsbereiche mit hoher Dichte an Talgdrüsen wie Augenbrauen, Stirn und Nasen-Lippen-Bereich. Die Behandlung zielt auf Hautpflege ab und schließt die Anwendung von Cremes und Shampoos ein, die auf die Reduktion von Talgproduktion, mikrobieller Fehlbesiedelung und Entzündungen abzielen.
Was ist eine Kontaktdermatitis und wie wird sie durch übermäßige Hautpflege begünstigt?
Kontaktdermatitis ist eine entzündliche Hauterkrankung, die durch den Kontakt mit irritierenden oder allergenen Substanzen entsteht und durch juckende oder schmerzhafte Hautausschläge charakterisiert wird, die auf den Kontaktbereich begrenzt sind und oft klar definierte Ränder aufweisen. Es gibt zwei Hauptformen: die irritative Kontaktdermatitis, verursacht durch direkte Schädigung der Haut durch toxische Stoffe wie Säuren, Laugen und aggressive Reinigungsmittel, und die allergische Kontaktdermatitis, die entsteht, wenn das Immunsystem überempfindlich auf eine Substanz reagiert, mit häufigen Auslösern wie Nickel, Konservierungsmittel und Latex. Die Diagnose stützt sich auf das Aussehen des Ausschlags und die Kontaktgeschichte, während die Behandlung die Entfernung des Auslösers, Juckreizlinderung und eventuell Kortikosteroide umfasst. Die Empfindlichkeit der Haut kann stark variieren und wird durch Faktoren wie Alter und Umgebung beeinflusst. Bei wiederholtem Kontakt kann sich eine Sensibilisierung entwickeln, wobei die Symptome der allergischen Kontaktdermatitis sich über Tage intensivieren können.
Übermässige Hautpflege, insbesondere die Verwendung von zahlreichen oder aggressiven Hautpflegeprodukten, kann das Risiko für Kontaktdermatitis erhöhen, indem die Hautbarriere geschwächt und die Haut für Irritationen oder allergische Reaktionen anfälliger gemacht wird. Produkte, die potenziell reizende oder allergieauslösende Inhaltsstoffe enthalten, können bei übermässiger Anwendung die Haut überfordern und zu Kontaktdermatitis führen, selbst wenn die individuelle Empfindlichkeit zuvor nicht bekannt war.
Mundrose (periorale Dermatitis) als Folge von übermäßiger Hautpflege
Ekzeme bei Kindern sind eine verbreitete und oft belastende Hauterkrankung, die durch rote, entzündete und manchmal schuppige Hautpartien charakterisiert ist. Diese Hautzustände können stark jucken und bei den kleinen Patienten und Patientinnen zu Unbehagen und Schlafstörungen führen. Ekzeme können durch verschiedene Faktoren ausgelöst werden, darunter genetische Veranlagung, Umwelteinflüsse und Allergien. Besonders häufig tritt bei Kindern das sogenannte atopische Ekzem oder Neurodermitis auf, das Teil eines allergischen Trios zusammen mit Asthma und Heuschnupfen sein kann. Die Behandlung fokussiert sich in der Regel auf die Linderung der Symptome durch feuchtigkeitsspendende Cremes, entzündungshemmende Salben und gegebenenfalls die Identifikation und Meidung von Auslösern.
Akne durch übermässige Pflege
Akne, eine der häufigsten Hauterkrankungen, betrifft bis zu 85 % der Menschen irgendwann in ihrem Leben. Besonders häufig sind Jugendliche betroffen, aber auch Erwachsene können von Akne betroffen sein. Die Symptome wie Pusteln, Pickel und Mitesser, können durch die falsche Hautpflege und übermäßige Pflege hervorgerufen oder verschlimmert werden.
Make-up und Akne: Verträglich oder schädlich?
Make-up kann bei Akne getragen werden, doch Vorsicht ist geboten, da bestimmte Produkte Akne, insbesondere Akne cosmetica, verschlimmern können. Diese entsteht durch verstopfte Poren und äußert sich oft als kleine Erhebungen im Gesicht, deren Verbindung zum Make-up durch die verzögerte Reaktion schwer nachvollziehbar ist. Dies kann zu einem Zyklus führen, bei dem Akne mit demselben Make-up abgedeckt wird, das sie verursacht. Um das Risiko zu verringern, sollten nicht-komedogene und ölfreie Produkte bevorzugt und die Make-up-Nutzung überdacht werden. Das Teilen von Make-up und das Schlafen mit Make-up können die Haut ebenfalls belasten. Bei Anzeichen von Akne cosmetica ist es ratsam, einen Dermatologen oder eine Dermatologin zu konsultieren.
Warnsignale und Behandlungsmöglichkeiten: Wie merke ich, dass meine Haut überpflegt ist?
Überpflegte Haut erkennt man oft an einer Reihe von Anzeichen, wie erhöhter Empfindlichkeit, Rötungen, Trockenheit oder einem ungewöhnlich glänzenden Erscheinungsbild. Auch das Auftreten von kleinen Unreinheiten oder verstärkten Hautirritationen kann ein Hinweis darauf sein, dass die Hautpflegeroutine zu intensiv ist oder Produkte verwendet werden, die nicht zu Ihrem Hauttyp passen. Wenn Sie bemerken, dass Ihre Haut auf die gewohnten Pflegeprodukte plötzlich mit Brennen, Jucken oder Schuppenbildung reagiert, könnte dies ebenfalls ein Zeichen von Überpflegung sein.
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Was machen bei überpflegter Haut?
Wenn die Anzeichen von überpflegter Haut trotz Anpassung der Pflegeroutine oder dem Weglassen bestimmter Produkte nicht nachlassen oder sich sogar verschlimmern, ist es ratsam, fachärztlichen Rat einzuholen. Ein Dermatologe oder eine Dermatologin kann die Ursache der Hautprobleme diagnostizieren und eine auf Ihren Hauttyp abgestimmte Behandlung empfehlen.
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