Was ist Borkenflechte?
Die Borkenflechte, auch als Impetigo contagiosa bekannt, ist eine weltweit verbreitete, häufige Infektionskrankheit der Haut, die insbesondere bei Kindern häufig auftritt. Sie wird durch Bakterien verursacht, die zum typischen Erscheinungsbild von Juckreiz, Pusteln und gelblichen Krusten führen, und ist hochansteckend.
Was sind die Symptome?
Bereits wenige Tage nach der Ansteckung können sich erste Hautveränderungen zeigen. Zu Beginn entstehen meist runde, rote Flecken, die unangenehm jucken. Anschliessend treten kleine Bläschen auf, die zunächst mit klarem Sekret gefüllt sind und nach einiger Zeit eintrüben, sodass Pusteln und Pickel entstehen. Diese können aufplatzen, nässen, eitern und da ihr Inhalt ansteckend ist, kommt es so zur Verbreitung der Keime. Im Verlauf bilden sich dann die für die Borkenflechte typischen honiggelben bis bräunlichen, teils dicke Krusten.
Unbehandelt heilen die Hautveränderungen vom Zentrum ausgehend ab, sodass die Flecken mit der Zeit randbetont aussehen.
Für Neugeborene mit noch nicht ausreichend gewappnetem Immunsystem kann Borkenflechte gefährlich werden.
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Welche Hautregionen sind betroffen?
Typischerweise tritt die Borkenflechte im Gesicht, besonders an den Mundwinkeln, auf. Auch die Hände und nicht von Kleidung bedeckte Körperstellen sind häufig betroffen. Meist ist die Infektion auf ein bestimmtes Areal begrenzt, bei entsprechender Vorerkrankung kann es selten auch zu grossflächigem Befall kommen.
Welche Ursachen hat Borkenflechte?
Borkenflechte entsteht durch Bakterien, welche eine oberflächliche Infektion der Haut verursachen. In 80 % der Fälle sind Staphylokokken oder seltener Streptokokken die auslösenden Keime. Sie dringen über offene Stellen oder kleine Verletzungen wie zum Beispiel Kratzer oder Insektenstiche in die Haut ein und können Giftstoffe, sogenannte Bakterientoxine, bilden, die zu einer feinen Blasenbildung auf der Haut führen und die oben genannten Symptome verursachen.
Wodurch wird Impetigo contagiosa ausgelöst?
Die Borkenflechte ist eine hochansteckende Hauterkrankung. Sie wird über eine Schmierinfektion, also über direkten Hautkontakt oder durch Kontakt mit kontaminierten Gegenständen übertragen. Der starke Juckreiz führt zu kratzen, sodass die Borkenflechte häufig über die Finger weitergegeben wird. Sie verbreitet sich bevorzugt in Gruppen mit engem Kontakt wie innerhalb der Familie, im Kindergarten oder Ferienlagern. Insbesondere während der Sommermonate kommt es vermehrt zum Ausbruch von kleineren Epidemien. Bestimmte Faktoren begünstigen darüber hinaus die Entstehung der Borkenflechte. Ist die Haut bereits vorgeschädigt und bestehen sog. „Eintrittspforten“, wie zum Beispiel bei nässender Neurodermitis, Lippenherpes oder Windpocken, haben die Bakterien ein leichtes Spiel und können die offenen Hautstellen befallen.
Wie wird Borkenflechte behandelt?
Die Borkenflechte ist im Allgemeinen gut behandelbar. Nur in bestimmten Fällen, zum Beispiel wenn sie eine durch Neurodermitis entzündete Haut befällt, kann sie sich als hartnäckig erweisen.
Die Behandlung erfolgt aus einer Kombination von desinfizierenden und antibakteriellen Mitteln. Mit desinfizierenden Lösungen oder Salben mit Inhaltsstoffen wie Jod, Chlorhexidin oder Polihexanid werden einerseits die Keime bekämpft und andrerseits können so die dicken Krusten aufgeweicht und vorsichtig gelöst werden. Je nach Ausmass und Lokalisation der Borkenflechte können auch desinfizierende Bäder sinnvoll sein.
Lokal aufgetragene Antibiotika wie zum Beispiel Fusidinsäure oder Gentamycin sind ebenfalls gut wirksam und können allein oder zusätzlich angewendet werden. Auch systemische Antibiotika in Tablettenform kommen je nach Ausprägung zum Einsatz.
Die behandelten Stellen sollten wenn möglich mit Mullgaze oder Kompressen abgedeckt werden, um Kratzen, Pulen und somit eine weitere Ausbreitung zu vermeiden. Wichtig sind darüber hinaus konsequente hygienische Massnahmen wie regelmässiges Händewaschen mit Seife.
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Autorin: Lilli Kuhlwilm,
Klinik für Dermatologie, Allergologie und Venerologie am Universitätsklinikum Schleswig- Holstein,
Assistenzärztin
Lesen Sie auch: Kleienpilzflechte, Reibeisenhaut
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