Was ist ein Lidekzem?
Ein Lidekzem, oder auch Liddermatitis oder Augenlidekzem genannt, ist eine Entzündung der obersten Hautschicht am Auge, die nicht ansteckend ist. Diese Hautschicht ist, im Gegensatz zu anderen Hautpartien am Körper, sehr dünn. Dadurch ist sie empfindlicher und anfälliger für Reizungen. Der Begriff “Ekzem” umfasst verschiedene Hautkrankheiten, die aufgrund ihres Stadiums und ihrer Ursache unterschiedliche Behandlungsansätze erfordern. Es gibt eine Unterscheidung zwischen akuten und chronischen Formen. Das Lidekzem ist eine spezifische Art von Ekzem, die nach dem betroffenen Bereich – den Augenlidern – benannt ist.
Was sind die Symptome?
Je nach Art des Ekzems können sich die Symptome unterscheiden. Typische Symptome eines Lidekzem sind zum Beispiel gerötete, schuppige und juckende Augenlider. Auch Schwellung und Hautrisse aufgrund von Trockenheit weisen auf ein Lidekzem hin. Die Symptome sind häufig zwar störend, in der Regel aber nicht schmerzhaft.
Was sind die Ursachen und Auslöser?
Es gibt grundsätzlich drei verschiedene Arten von Ekzemen:
- Kontaktekzem:
Das kontaktallergische Lidekzem ist die häufigste Ursache für die typischen Symptome. Bei einem Kontaktekzem kommt die Haut mit bestimmten Reizstoffen in Berührung, welche die Haut nicht verträgt. Beispiele dafür sind kosmetische Produkte, Sonnenschutzmittel, Cremes oder Seifen. Auch Zubehör wie Pinzetten oder Wimpernzangen können die Augenlider reizen, wenn sie beispielsweise Nickel enthalten.
- Atopisches Ekzem:
Das atopische Lidekzem, oder auch Neurodermitis genannt, hat viele verschiedene Ursachen. Dazu gehört die erbliche Veranlagung, das heißt wenn ein Familienmitglied bereits an einem Lidekzem gelitten hat, ist die Wahrscheinlichkeit der Erkrankung höher. Ein geschwächtes Immunsystem durch eine Erkältung oder andere Krankheitserreger machen es ebenfalls leichter ein Ekzem zu entwickeln. Außerdem können Allergene, emotionale Belastung wie z.B. Stress, Hautrritationen durch Umweltfaktoren, wie extreme Kälte, Hitze, Feuchtigkeit oder Trockenheit, Auslöser sein.
- Seborrhoisches Ekzem:
Das seborrhoische Lidekzem wird meist durch ein geschwächtes Immunsystem, verstärkte Talgbildung (fettige Haut) oder auch Hautkeime wie Pilze ausgelöst.
Gut zu wissen
Das Pigment Melanin verleiht nicht nur den Augen, Haaren und der Haut ihre Farbe, sondern schützt die Haut auch vor UV-Strahlung, indem sie das UV-Licht absorbiert. Wichtig zu beachten ist, dass dieser Schutz nicht ausreichend ist und Sonnenschutzmittel dennoch verwendet werden sollen.
Welche Körperregionen sind betroffen?
Das Lidekzem tritt, wie der Name sagt, auf den Augenlidern auf. Ekzeme können generell jedoch an diversen Körperstellen auftreten.
Welche Personen sind betroffen?
Welche Personen sind betroffen?
- Kontaktekzem:
Kontaktekzeme kommen sehr häufig vor. Ungefähr jeder Fünfte leidet an dieser Art von Ekzemen.
- Atopisches Ekzem:
Das atopische Ekzem tritt meist bereits im Kindesalter auf. Es zählt zu den häufigsten chronischen Erkrankungen im Kindesalter. Mit zunehmendem Alter verbessern sich in vielen Fällen die Symptome.
- Seborrhoisches Ekzem:
Das seborrhoische Ekzem tritt häufiger bei Männern auf als bei Frauen. Insbesondere sind Menschen zwischen 40 und 60 Jahren davon betroffen. Auch HIV-Patienten und Patientinnen mit bestimmten neurologischen Erkrankungen leiden häufiger am Seborrhoischem Ekzem.
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Wie verläuft die Behandlung?
Sollte ein Kontaktekzem vorliegen, sollte man auf jeden Fall den Reizstoff vermeiden. Generell fokussiert man sich ausserdem auf die Hautpflege. Die Haut sollte mit duft- und farbstofflosen Präparaten gepflegt werden. Ausserdem sollte die Häufigkeit und Dauer des Waschens begrenzt werden. Übermässiges Reiben oder Kratzen sollte ebenfalls vermieden werden. Das Kühlen der Lider kann dabei helfen die Symptome zu mildern. Zusätzlich können noch weitere unterstützende Maßnahmen ergriffen werden, wie z.B. Antiallergika oder kortisonhaltige Cremes und Salben.
Wann zum Hautarzt?
Wird ein Ekzem nicht behandelt, kann es chronisch verlaufen. Treten bei Ihnen Symptome auf, sollten Sie diese von einem Dermatologen oder einer Dermatologin untersuchen lassen.
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Autor: Dermatologe Dr. med. Max Tischler
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