Was ist ein nummuläres Ekzem?
Bei einem nummulären Ekzem (auch als nummuläre Dermatitis oder diskoides Ekzem bekannt) handelt es sich um eine chronische Entzündung der Haut. Typischerweise bilden sich rötlich-bräunliche, juckende Hautausschläge, deren Form an Münzen erinnert. Häufig verläuft die Erkrankung in Schüben, die über Monate oder Jahre hinweg auftreten können.
Was sind die Symptome?
Ein nummuläres Ekzem äussert sich in münzförmigen Flecken (Läsionen) auf der Haut, die einen Durchmesser zwischen einem und zehn Zentimetern erreichen können. Die Ausschläge weisen eine rötliche bis bräunliche Farbe auf und können mit teils starkem Juckreiz und Brennen einhergehen. Sie können sowohl vereinzelt als auch in grosser Anzahl von bis zu 50 Läsionen auftreten. Häufig nässen die Hautflecken zunächst und verkrusten im weiteren Verlauf. Gelbliche Krusten können auf eine zusätzlich vorliegende, bakterielle Infektion hindeuten.
Teils bleiben die Hautausschläge über Wochen oder Monate bestehen, wobei sie mit der Zeit trockener werden und schuppen können. Die Flecken können zur Mitte hin blasser werden und eine Ringform annehmen.
Gut zu wissen:
Unter dem Begriff Läsion werden jegliche anormalen Flecken oder Wucherungen der Haut zusammengefasst.
Welche Ursachen und Auslöser gibt es?
Die genauen Ursachen des nummulären Ekzems konnten bisher nicht vollständig geklärt werden.
Es wird vermutet, dass verschiedene Faktoren zu seiner Entstehung beitragen können. Dazu zählen bereits bestehende Hauterkrankungen wie Neurodermitis und Kontaktallergien, zum Beispiel gegen Metalle wie Nickel. Zudem können eine schlechte Durchblutung und Schwellungen in den Beinen die Haut beeinträchtigen und das Ekzem begünstigen. Nummuläre Ekzeme können auch als Reaktion auf die Einnahme von bestimmten Medikamenten entstehen, die etwa die Hautbarriere schwächen. Kleine Hautverletzungen, beispielsweise durch Insektenstiche, und durch Bakterien ausgelöste Hautinfektionen schädigen die Haut und werden ebenfalls als mögliche Auslöser eines nummulären Ekzems diskutiert. Sehr trockene Haut stellt einen weiteren Risikofaktor dar, da sie anfälliger für Irritationen und Ekzembildung ist.
Welche Hautregionen sind betroffen?
Besonders häufig treten nummuläre Ekzeme an den Armen und Beinen auf. Es können aber auch andere Körperregionen wie Hände, Füsse, Gesäss und Rumpf (vor allem der Rücken) betroffen sein. Treten die Hautausschläge schubweise erneut auf, entstehen diese oft wiederkehrend an denselben oder an benachbarten Stellen.
Wer ist betroffen?
Am häufigsten tritt die nummuläre Dermatitis bei Männern über 50 Jahren auf. Frauen sind insgesamt seltener betroffen, sie erkranken besonders häufig im jungen Erwachsenenalter. Auch im Säuglings- und Kindesalter können bereits nummuläre Ekzeme auftreten.
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Wann sollte ich zum Hautarzt?
Um ein nummuläres Ekzem von anderen Hauterkrankungen abzugrenzen und eine Verschlimmerung der Beschwerden zu vermeiden, ist es ratsam, die betroffenen Hautstellen bei ähnlichen Symptomen von einem Dermatologen oder einer Dermatologin abklären zu lassen. Diese können nummuläre Ekzeme in der Regel anhand ihres typischen Erscheinungsbildes diagnostizieren und gezielte Handlungsempfehlungen aussprechen.
Wie wird ein nummuläres Ekzem behandelt?
Meist lassen sich die Beschwerden, die durch ein nummuläres Ekzem verursacht werden, gut behandeln. Häufig werden diskoide Ekzeme mit entzündungshemmenden Kortisonsalben therapiert. Treten zusätzlich bakterielle Infektionen auf, können Antibiotika zum Einsatz kommen. Um starken Juckreiz und damit verbundene Schlafstörungen zu vermeiden, können zusätzlich auch Antihistaminika verschrieben werden.
Eine Phototherapie (Lichtbestrahlung) sowie oral einzunehmende Immunsuppressiva können, je nach individuellem Krankheitsbild, weitere Behandlungsoptionen darstellen.
Generell empfiehlt es sich, bei einem nummulären Ekzem auf eine milde, möglichst schonende Hautpflege zu achten. Betroffene sollten nur kurz und nicht zu heiss duschen und die noch leicht feuchte Haut danach mit einer geeigneten Creme, beispielsweise mit einer Feuchtigkeitscreme, die Ceramide enthält, pflegen. Reibung durch zu enge Kleidung sowie bekannte Reizstoffe und Allergene sollten gemieden werden.
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Autor: Dermatologe Dr. med. Max Tischler
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