Was ist ein Unguis Incarnatus?
Ein eingewachsener Nagel (auch Unguis Incarnatus oder Onychocryptosis genannt) zählt zu den häufigsten Fussbeschwerden. Im Schnitt haben 20 Prozent der Menschen, die aufgrund von Beschwerden an den Füssen einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen, einen eingewachsenen Zehennagel. Meist wachsen die Nägel der grossen Zehen seitlich in die Haut ein, es können jedoch auch andere Fuss- und Fingernägel betroffen sein. Eingewachsene Nägel können mit schmerzhaften Entzündungen einhergehen.
Was sind die Symptome eines eingewachsenen Nagels?
Zu Beginn kann ein eingewachsener Nagel symptomlos bleiben. Im Falle einer Entzündung treten Schmerzen an der betroffenen Stelle auf, insbesondere bei Druckausübung. Weitere typische Symptome sind Rötungen und Schwellungen, teils fühlt sich die Region rund um den Nagel zudem warm an. Im Verlauf kann neues Gewebe entstehen (sogenanntes „wildes Fleisch“), das über den Nagel wächst. Dieses Gewebe wird auch Granulationsgewebe genannt, da es optisch an kleine Körnchen erinnert. An der entzündeten Stelle kann Blut, Wundflüssigkeit oder Eiter austreten. Gelangen Bakterien in die Wunde, kann sich ein unangenehmer Geruch entwickeln. Bei einer Besiedlung mit Bakterien kann sich die Entzündung zudem ausbreiten und Komplikationen wie eine Phlegmone (tiefliegende, eitrige Entzündung) verursachen.
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Welche Ursachen und Auslöser gibt es?
Bei einem eingewachsenen Nagel drückt sich die seitliche Nagelkante in die Haut hinein. Wächst der Nagel weiter, kann hierbei das Gewebe verletzt werden und Entzündungen entstehen.
Verschiedene Auslöser können für einen Unguis Incarnatus verantwortlich sein, dazu zählen:
Falsche Fusspflege: Besonders häufig führt falsche Nagelpflege zu eingewachsenen Zehennägeln. Wenn der Nagel zu kurz geschnitten und an den Rändern abgerundet wird, wächst er leichter ins Gewebe ein.
Zu enges Schuhwerk: Anhaltender Druck auf den Zehen durch zu enge Schuhe kann dazu führen, dass sich die Kante des Nagels in das umliegende Gewebe schiebt.
Fussschweiss: Fussschweiss weicht die Haut rund um den Nagel auf und kann so das Einwachsen der Nägel begünstigen.
Krankheiten und Medikamente: Auch Übergewicht (Adipositas) kann zu hohem Druck auf den Füssen und damit zu einem erhöhten Risiko führen. Bestimmte Krankheiten wie Diabetes und Erkrankungen, bei denen Wassereinlagerungen in den Füssen zu den Symptomen zählen, können eingewachsene Nägel fördern. Die Einnahme bestimmter Krebsmedikamente kann Haut- und Nagelveränderungen verursachen und zählt deshalb ebenfalls als Risikofaktor.
Genetische Veranlagung: Erblich bedingte Nagelwuchsformen, beispielsweise sogenannte „Rollnägel“, die besonders stark gewölbt sind, begünstigen ein Einwachsen in die Haut.
Welche Personen sind betroffen?
Jugendliche und junge Erwachsene sind besonders häufig von eingewachsenen Nägeln betroffen. Grund dafür ist eine vermehrte Schweissbildung, zum Beispiel bei sportlichen Aktivitäten oder durch Hormonumstellungen in der Pubertät. Bei älteren Menschen steigt das Risiko aufgrund verschiedener Erkrankungen wie beispielsweise Diabetes. Mit fortschreitendem Alter erschweren eine eingeschränkte Beweglichkeit und dicker werdende Nägel ausserdem oft die Fusspflege. Männer leiden tendenziell häufiger unter eingewachsenen Nägeln als Frauen.
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Wann sollte ich zum Hautarzt?
Hautärzte und Hautärztinnen können einen Unguis incarnatus in der Regel schnell diagnostizieren und entsprechende Handlungsempfehlungen aussprechen. Je früher eine entsprechende Therapie erfolgt, desto besser lässt sich der eingewachsene Nagel und die dadurch entstandene Entzündung behandeln.
Breitet sich die Entzündung weiter aus, schmerzt stark oder kommen allgemeine Krankheitssymptome wie Fieber und Abgeschlagenheit hinzu, sollte so schnell wie möglich ein Arzt oder eine Ärztin aufgesucht werden.
Wie wird ein Unguis Incarnatus behandelt?
Bei einer frühzeitigen, gezielten Behandlung heilt die Entzündung im Normalfall folgenlos wieder ab. Die genaue Therapie richtet sich nach der Stärke der jeweiligen Beschwerden. Bei leichten Entzündungen, die kaum Schmerzen verursachen, kann die Stelle mit einem warmen, seifenhaltigen Fussbad eingeweicht und anschliessend mit desinfizierend (antiseptisch) wirkenden oder entzündungshemmenden Tinkturen, Gelen oder Salben behandelt werden.
Um die durch die Entzündung entstehenden Schmerzen zu lindern, sollten Betroffene nach Möglichkeit den Druck auf eingewachsene Nägel so gering wie möglich halten, indem sie beispielsweise weite Strümpfe und Schuhe mit ausreichend Platz für die Zehen tragen. Nachts sollte darauf geachtet werden, dass die Bettdecke nicht direkt auf dem betroffenen Zeh aufliegt.
Nagelspangen und spezielle Verbände können den Nagel dabei unterstützen, wieder frei zu wachsen.
Leicht eingewachsene Nägel können auch von einem Arzt oder einer Ärztin freigeschnitten werden. In schweren Fällen wird der eingewachsene Bereich vollständig herausgeschnitten und entfernt. In der Regel tritt der eingewachsene Nagel anschliessend nicht erneut auf und die Entzündung kann abheilen.
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Autor: Dermatologe Dr. med. Max Tischler
Lesen Sie auch: Nagelpilz (Onychomykose, Tinea unguium, Nagelmykose)
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