Wie oft sollten wir duschen oder baden? Täglich oder doch lieber selten und dabei Energie- und Wasserkosten sparen? Was sind die Folgen von zu seltenem Duschen und wie reagiert die Haut auf tägliches Duschwasser?
Ist der Non Bathing Trend gut für die Haut?
Non Bathing ist ein Trend, der sich in den letzten Monaten immer grösserer Beliebtheit erfreut und über Social Media verbreitet wird. Die neue Popularität geht nicht nur auf Berichte zahlreicher Hollywood Stars zurück, sondern auch auf die steigenden Energiepreise. Kosten sparen und der Haut und der Umwelt damit etwas Gutes tun, klingt gut. Doch wie gut ist das wirklich für unsere Haut? Erfahren Sie in diesem Beitrag, wie viel oder wenig Duschen Ihrer Haut guttut.
Was ist der Non Bathing Trend?
Die Idee möglichst selten zu duschen und zu baden, wird Non Bathing genannt. Ursprünglich kommt der Trend aus Hollywood, doch durch die ansteigenden Energiepreise probieren das auch immer mehr Menschen in Europa aus.
Was passiert, wenn man seltener duscht?
Was genau passiert, wenn man sich seltener duscht, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Der Hauttyp spielt dabei eine entscheidende Rolle. So profitiert trockene Haut, weil sie weniger belastet wird und kann besser eine Talgschicht aufbauen kann. Grund dafür ist, dass beim Waschen nicht nur Schmutz, sondern auch körpereigene Fette entfernt werden, das bringt unser Hautmikrobiom vorübergehend aus dem Gleichgewicht. Gleichzeitig können sich aber Bakterien bei mangelnder Hygiene ungestört vermehren.
Ist Non Bathing gesund?
Aktuell gibt es keine wissenschaftliche, allgemeine Empfehlung zur Häufigkeit des Duschens. Je nach Hauttyp kann Non Bathing aber durchaus für die Haut gesund sein. Eine Reduzierung vom täglichen Duschen zu drei bis vier Mal die Woche, kann sich positiv auf die Haut auswirken. Denn jedes Duschen greift den Säureschutzmantel der oberen Hautschicht an. Werden die Fette aus der Hornschicht gewaschen, kann die Haut austrocknen und Krankheitserreger können leichter in den Körper eindringen. Menschen mit trockener und empfindlicher Haut profitieren deshalb davon, wenn der natürliche Fettfilm, der die Haut vor Krankheitserregern und dem Austrocknen schützt, seltener abgetragen wird.
Unerlässlich sind selbstverständlich weitere Hygienemassnahmen. Andernfalls kann es zu gesundheitlichen Problemen kommen. Gesicht, Achselhöhlen und Intimbereich sollten täglich zum Beispiel mit einem Waschlappen gereinigt werden.
Ihre Haut verträgt keine häufigen Duschen?
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Benefits (oder erhoffe Benefits) von Non Bathing:
- Seltener zu duschen kann die Haut schonen (abhängig vom Hauttyp).
- Der Verzicht auf tägliches Duschen kann sich positiv auf Hautkrankheiten wie Neurodermitis auswirken.
- Schutzschicht aus körpereigenen Ölen bleibt auf der Haut bestehen, wenn diese unter der Dusche nicht weggeschrubbt wird.
- Durch den geringeren Verbrauch werden Ressourcen gespart und es entstehen weniger Kosten.
Frage: Ist einmal in der Woche duschen zu wenig?
Eine Dusche pro Woche ist in den meisten Fällen zu wenig. Zwei- bis dreimal pro Woche ist eine Dusche in der Regel notwendig. Durch starkes Schwitzen wie beispielsweise beim Sport kann eine Dusche auch häufiger notwendig sein.
(mögliche) Folgen von Non Bathing:
- Es kann zu einer Verschlechterung des Hygiene- und Wohlfühlfaktors kommen.
- Haut und Haare werden (abhängig vom Hauttyp) nach wenigen Tagen fettig.
- Pilze und Bakterien bilden sich auf der Haut.
- Hautreizungen und Akne sind häufig auftretende Folgen.
- Insbesondere auf der Kopfhaut kann es bei mangelnder Hygiene zu Juckreiz kommen.
- Geruch kann sich bilden.
Wichtig: So etwas wie eine Selbstreinigung gibt es nicht! Das Bilden von Gerüchen ist ein Hinweis dafür, dass es zu einer bakteriellen Fehlbesiedlung auf der Haut gekommen ist.
Gut zu wissen: Warum stinkt man, wenn man sich nicht wäscht?
Die zu Ammoniak abgebauten Moleküle wie Harnstoff und Harnsäure sind geruchsbildend und stinken, wenn diese nicht weggewaschen werden.
Was tut meiner Haut gut?
Auch wenn es vom individuellen Hauttyp abhängig ist, was gut ist oder der Haut schadet, gibt es einige allgemeine Empfehlungen. Es gilt auch beim Duschen ein gesundes Mittelmass:
- Duschen Sie nicht zu heiss, denn heißes Wasser kann die Haut reizen und austrocknen.
- Duschen Sie nicht zu lang, denn langes Duschen oder Baden weicht die Haut auf, wovon sie sich nur mühsam erholt. Ideal ist eine Duschzeit von drei bis vier Minuten.
- Duschen Sie nicht zu oft – idealerweise nur zwei- bis maximal dreimal pro Woche.
ABER: Wir müssen uns in unserer Haut wohlfühlen. Solange es der Haut dabei gut geht, kann man daher ohne Probleme auch häufiger duschen. Auch körperliche Aktivität spielt eine Rolle. Wer viel schwitzt, sollte diesen auch abwaschen.
Übrigens: Duschen ist besser als (häufiges) Baden!
Insbesondere Senioren sollten seltener ein Bad nehmen, da mit zunehmendem Alter die Haut an Feuchtigkeit verliert und durch das Baden wichtige Fette, die die Haut vor dem Austrocknen schützen, abgewaschen werden. Auch regelmässiges Eincremen der Haut, gerade nach dem Duschen und Baden, ist für Menschen mit trockener Haut essenziell.
Wer sollte nicht häufig duschen?
- Menschen, die zu trockener Haut neigen
- Menschen mit einer Vorerkrankung wie bspw. Neurodermitis
- älteren Personen (da sie tendenziell zu trockener Haut neigen)
Wichtig!
Tägliche Hygienemassnahmen sind bei seltenem Duschen unerlässlich.
Fakten rund ums Duschen und Baden:
– Häufigkeit: Durchschnittlich gehört Duschen in Deutschland fünf bis sechs Mal pro Woche zur Tagesroutine.
– Dauer: Im Durchschnitt duschen die Deutschen fünf bis zehn Minuten – unabhängig vom Geschlecht.
– Tageszeit: Frauen duschen lieber abends, Männer hingegen lieber morgens.
– Kosten und Verbrauch: Eine durchschnittliche Dusche (Verbrauch von 12l/min) von 5 Minuten kostete bisher etwa 50 Cent und verbraucht 60 Liter Wasser. Bei einer Dusche von 10 Minuten verdoppeln sich Kosten und Verbrauch. Es werden also ganze 120 Liter Trinkwasser verbraucht. Durch die steigenden Energiekosten haben sich die Kosten fpür eine warme Dusche deutlich erhöht.
– Wer duscht weltweit am häufigsten? Spitzenreiter im Duschen sind weltweit die Brasilianer. Ganze elfmal die Woche, also fast zweimal täglich, wird sich geduscht. Deutlich weniger geduscht wird in Grossbritannien, Japan und China. In diesen Ländern sind es durchschnittlich nur rund fünf Duschen pro Woche.
In Deutschland hat die Grösse des Wohnorts ebenfalls Einfluss auf das Duschverhalten: In kleinen Orten (weniger als 5000 Einwohner) duscht jeder zweite täglich, in Großstädten sind es fast 70 Prozent.
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